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Quellenangabe bei der Bachelorarbeit: Traue keiner Quelle, die du nicht selbst gelesen hast!

Veröffentlicht am 29.06.2016 von Marcel Hirsch

Vertraue bei der Bachelorarbeit keiner Quelle, die du nicht selbst gelesen hast.

Wo finde ich gute Quellen und Zitate?

Wie läuft das noch mal mit dem zitieren?

Puh, Schriftgröße 11 oder doch lieber 12?

Auch wenn du dir schon an Hausarbeiten die Finger wund getippt und viele Stunden für Referate recherchiert hast: Fragen nach der richtigen Zitierweise und den anderen Formalismen tauchen doch jedes Mal wieder auf. Und gerade jetzt bei der Bachelorarbeit geht es nicht mehr um eine „normale“ Hausarbeit sondern um DIE Abschlussarbeit, die noch einmal ein paar mehr ECTS-Punkte einbringt. Es geht in die heiße Phase, und wenn du diese Hürde genommen hast, hast du es endlich geschafft! Die folgenden 5 Tipps sollen dir dabei helfen, dich im Wirrwarr von Quellen, Zitaten & Co. besser zurechtzufinden.

In der Regel haben Hochschulen für Abschlussarbeiten und wissenschaftliche Arbeiten gewisse formale Vorgaben, die du auch einhalten solltest. Aber vielleicht hast du auch komplett freie Hand bei der Quellensuche, Zitierweise & Co.

1. Die richtige Literatur finden – Das Schneeballverfahren

Wenn du nicht so genau weißt, welche Literatur du verwenden sollst: Zu deinem Thema gibt es garantiert ein zentrales Werk mit dem du starten kannst. Mit einem Blick ins Literaturverzeichnis bekommst du schnell einen Überblick welche Quellen der Autor genutzt hat und kannst dich an diesen entlang hangeln. So kommt der Ball ins Rollen.

Auch die Schlagwortsuche bei der Unibibliothek wird garantiert hilfreich für dich sein. Viele Werke gibt es mittlerweile online. Das erspart dir Geschleppe und bewahrt dich vor Mahnkosten nicht zurück gebrachter Bücher.

2. Quellen verstehen – Wikipedia weiß Bescheid

Mal ehrlich, wer schaut nicht auf Wikipedia um sich einen Begriff oder eine Theorie in einfachen Worten erklären zu lassen? Zum Zitieren von wissenschaftlichen Arbeiten ist es aber eher ungeeignet. Auch wenn es gewisse Überprüfungen gibt, kann theoretisch jeder Hans Wurst seinen Senf in Wikipedia abgeben. Gerade Artikel über sehr spezifische wissenschaftliche Themen sind durch Admins schwer überprüfbar – dein Prof weiß aber Bescheid.

Es gibt gute wissenschaftliche Sekundärquellen, die z. B. die Theorien von Marx in einfachen Wörtern erklärt. Hab aber am besten die Primärquelle immer zur Hand und nutze diese wenn du Marx zitieren willst.

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Ganz einfach online die Bachelorarbeit drucken und binden lassen.

3. Quellen verwenden und einordnen – Ist das glaubwürdig?

Wenn du dir unsicher bist, ob sich der gefundene Satz der sich so gut zitieren lassen würde auch wirklich relevant und wichtig ist, musst du versuchen die Quelle richtig einzuordnen. Oft ist es nicht ganz einfach zu unterscheiden, ob es sich um eine wirklich valide Aussage oder nur eine Einzelmeinung handelt. Wenn die Aussage in einer ähnlichen Art und Weise auch von anderen Wissenschaftlern genannt und gut erklärt wurde, so ist sie mit relativ großer Sicherheit relevant und du kannst sie ohne Probleme nutzen. Das heißt natürlich nicht automatisch, dass eine neue Erkenntnis aus einem Werk, die sonst noch nirgendwo genannt wurde, gleich Unfug ist. Wenn das Argument für dich selbst plausibel und nachvollziehbar ist, ist es schon die halbe Miete. Wenn du dir weiterhin unsicher bist, frag deinen Prof.

Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Quellennutzung: Achte auf das Erscheinungsjahr bzw. die Aktualität und setze die Quelle immer in einen Kontext. Prinzipiell ist es wichtig, möglichst aktuelle Literatur zu nutzen – vor allen Dingen wenn du empirisch arbeitest. Wenn du dich mit Theorien beschäftigst, sind sowohl die neuesten Erkenntnisse als auch die Originalbelege von 1905 wichtig.

4. Der Ärger mit den Fußnoten… Amerikanische oder deutsche Zitierweise?

Einigen Dozenten ist es egal, welche Zitierweise du nutzt. Wichtig ist immer: Entscheide dich für eine und zieh sie konsequent durch. Dass die ersten Hausarbeiten formal nicht immer zu 100% korrekt sind, wird in den meisten Fällen entschuldigt, bei einer Abschlussarbeit ist es aber Pflicht die Formalitäten einzuhalten. Im schlimmsten Fall könnten dir ein Wildwuchs an Zitaten, ein unordentliches Literaturverzeichnis sowie viele Tippfehler eine Notenstufe kosten.

„Wird es bei dir die deutsche Zitierweise mit Fußnoten, die den Lesefluss nicht stören?“ „Vielleicht entscheidest du dich aber doch für das amerikanische Harvard-System, das durch die Kurzbelege unkompliziert zu handhaben ist.“ (Mustermann 2015 : 101) Die Vor- und Nachteile der beiden Zitierweisen kannst du dir hier noch einmal anschauen und dich dann entscheiden: https://www.wissenschaftliches-arbeiten.org/zitieren/zitierweise.html

5. Ach, das Literaturverzeichnis guckt sich doch eh niemand an…

Damit du beim Erstellen des Literaturverzeichnisses nicht verzweifelst und alles schön einheitlich bleibt: Es gibt gute Literaturverwaltungsprogramme, die dir das Literaturverzeichnis im Handumdrehen erstellen. Einige Programme gibt es als Freeware, andere sind kostenpflichtig. Oft haben Unis Campuslizenzen für Literaturverwaltungsprogramme die du dann kostenlos nutzen kannst.

Eine Übersicht verschiedener Programme findest du zum Beispiel hier: https://www.tub.tuhh.de/publizieren/literaturverwaltung/

So bist du gut gewappnet, falls der Dozent doch ganz genau hinschaut. Also dann, nichts wie ran an den PC und Licht in den Quellen- & Literaturdschungel deiner Abschlussarbeit bringen.
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1) Mustermann, Max: Ich bin dir noch die Fußnote schuldig. So wird richtig zitiert. 1. Auflage. Musterhausen: Maxverlag, 2015. S.111.

Quellen:
http://www.studis-online.de/
https://www.wissenschaftliches-arbeiten.org/zitieren/zitierweise.html

https://www.ub.uni-frankfurt.de/musik/tfm/zitate/zitieren.html

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