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Formatierungsprobleme Word: Warum Latex vielleicht doch die bessere Wahl ist

Veröffentlicht am 12.10.2015 von Marcel Hirsch

Ein Erfahrungsbericht und eine Sammlung von Links zum Besser machen

Ein normaler Tag, ich sitze an meiner Bachelorarbeit und füge einen neuen Absatz rein – da stockt mir der Atem: Das Design meiner Überschriften ist völlig durcheinander und wenn ich im Kapitel zurückspringe sitzt alles auf links. Rückgängig…Rückgängig…wiederherstellen…Kopieren…Einfügen… Frust…Repeat…Es hilft nichts. Meine Formatierung ist Geschichte. Was habe ich nur falsch gemacht?

Etwas, dass dir niemals passieren sollte

Damals, als ich meine Bachelorarbeit zu schreiben begann – die Deadline noch in weiter Ferne, die Motivation am Höchststand, war alles einfach. Ich öffnete Office, lud die Designvorlage der Hochschule runter und begann. Einige Tage und Betreuergespräche später hatte ich meine Gliederung zusammen und es ging ans Eingemachte: Ein Mischmasch aus bewusstem und unbewusstem Prokrastinieren, Kreativschüben und Schreibblockaden erwartete mich in den nächsten Wochen, aber ich kam voran – 24 erkämpfte Seiten waren es schließlich bis „ES“ passierte.

Keine Arbeit ist perfekt, das Layout sollte es aber sein

Ich hatte vorher bereits daran gedacht LaTeX zu nutzen, es kam mir jedoch zu kompliziert und nicht einsteigerfreundlich vor und ehe ich mich versah hatte ich dann eben doch einfach mal mit Office angefangen und es dabei belassen. Das war jedoch dann eine Art tickende Zeitbombe: Denn ab einer bestimmten Länge bekommt das Layout Karies und wird zum Wackelzahn. Eine Überschrift oder eine Grafik zu viel kann alles ruinieren. Das ist dann ein dickes Problem, denn das Auge deines Korrektoren „isst“ immer mit – wenn du deine Bachelorarbeit nicht formal perfekt schreibst verschenkst du Notenstufen.

Alles einfach, wenn man es will

Schließlich wagte ich den „hard-cut“, kopierte alles in einen Text-Editor, installierte eine LaTeX Umgebung (Nützliche links findet ihr weiter unten), lud wiederum die LaTeX Vorlage der Hochschule runter und merkte: Alles ist gar nicht so schwer. Für die Textpassagen erstellte ich je Kapitel eine eigene Datei und musste nur einmal per Copy-Paste den vorhandenen Text einfügen, meine Grafiken wurden jeweils in eigene Files ausgegliedert, auf die ich dann verwies und die Literaturquellen hatten ebenfalls ein eigenes File, das importiert wurde. Schön vor allem, dass ich im LaTeX Editor auch direkt links den Text und rechts direkt die PDF habe. Vor allem eins ist schön: Mein Layout ist bombensicher und so ein Unsinn kann mir nicht mehr passieren.

Wie der (Neu-)start in LaTeX gelingt

  • Eine LaTeX Installation besteht aus einem Interpreter, die die Anweisungen die man eingibt interpretiert und das PDF generiert und einem passenden Editor, der einem beim Eingeben des Textes hilft. Beispielsweise auf Windows als Interpreter mikTeX, dieses kann hier heruntergeladen werden: http://miktex.org/download und als Editor TeXStudio http://www.texstudio.org/
  • Vollständiges Step-By-Step Videotutorial, das die Grundzüge von LaTeX zeigt:
  • Nützliches Einsteigertutorial: http://latex.tugraz.at/latex/tutorial
  • Um die Literatur bequem zu verwalten, führt kein Weg an BibTeX vorbei. Ein bib File mit allen benutzten Quellen erstellen und dieses einfach in die Hauptdatei einbinden – fertig. Hier eine Einführung: https://latex-tutorial.com/tutorials/bibtex/
  • Google Scholar bietet nicht nur eine Sammlung so gut wie aller Fachbücher, über die Zitierfunktion kann der BibTeX Verweis für die eigenen Quellen heruntergeladen werden. Einfach bei Scholar Suchen, auf Zitieren klicken und BibTeX auswählen: http://scholar.google.de

Wie es auch mit Office klappt

  • Zitateprogramm für Zitate verwenden, dieses sorgt dann automatisch dafür, dass diese richtig formatiert eingefügt werden, bspw. Zotero https://www.zotero.org
  • Zwischenversionierung verwenden, d.h. immer wieder mal die Datei mit Datenstempel abspeichern
  • Zweimal checken, dass in der PDF alles auch genauso wie in der Word Datei aussieht, besonders bei Grafiken wird es oft verschoben oder verzerrt dargestellt.

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