Das Wichtigste aus dem ersten Teil
Bereits im ersten Teil haben wir dir einige Dinge aufgezeigt, die wichtig für das richtige Zitieren sind. In dieser Fortsetzung möchten wir dennoch ein bisschen tiefer einsteigen und mithilfe von Beispielen und einer kleinen Regelsetzung euer Wissen erweitern. Daher hier noch einmal die wichtigsten Themen aus dem ersten Teil für dich zusammengefasst:
- Was sind direkte und indirekte Zitate
- Unterschiedliche Zitierweisen und Literaturverzeichnis
- Was zählt als „Quelle“
- Wie du Quellen richtig zitierst – wichtige Angaben & Internetquellen
Um direkt einen Einstieg in verschiedene Beispiele zum richtigen Zitieren zu finden, kannst du dir in Richtiges Zitieren in der Bachelorarbeit Teil 1 nochmal alles ausführlich durchlesen.
Wie du die verschiedenen Arten richtig zitierst
Die bekanntesten Arten von Zitaten sind das direkte und das indirekte Zitat. Daneben gibt es eine weitere Art der Zitate: den Verweis, welcher beispielsweise beim Hinweisen auf ein Sekundärzitat oder auf eine nicht in eure Arbeit integrierte Methode oder Theorie vorkommt. Dieser kommt nicht allzu häufig vor, ist dennoch wichtig, wenn beispielsweise aus der Sekundärliteratur zitiert wird und die Primärliteratur mit angegeben werden sollte.
Direkte Zitate
- Das Wichtigste: Ein wortwörtliches Zitat beginnt und endet immer mit der deutschen Variante der Anführungszeichen „Anfang des Zitats und Ende des Zitats“.
- Mit der Verwendung des direkten Zitats zitierst du den Autor wortwörtlich und musst dies auch so kenntlich machen. Das heißt, dass du den Satz mitsamt Zeichensetzung und Fehlern übernehmen musst. Da durch die Rechtschreibreform einige alte Texte nun voll von Fehlern sind, kennzeichnest du diese daher am besten durch [sic]. So ist direkt erkenntlich, dass der Fehler nicht an dir liegt, sondern bereits vorher da war.
- Ebenfalls zu Hilfe kommen die eckigen Klammern, wenn du Auslassungen im Zitat hast. Durch [..] wird die Auslassung eines Wortes kenntlich, durch […] wird die Auslassung mehrerer Worte deutlich. Aber Achtung: bei der Auslassung von Satzteilen am Anfang oder Ende des Zitats werden die eckigen Klammern nicht benötigt!
- Ein Zitat im Zitat wird dagegen durch weitere Anführungszeichen erkennbar gemacht, wie zum Beispiel „Anfang des Zitats ,Zitat im Zitat‘ Ende des Zitats.“
- Wichtig ist auch die Beachtung der „Drei-Zeilen-Regel“: Ist das übernommene Zitat länger als drei Zeilen, so muss es durch Einrücken vom Rest des Textes abgehoben werden.
Indirekte Zitate
- Indirekte Zitate werden verwendet, wenn du den Autor nicht wortwörtlich zitierst, sondern den Grundgedanken dessen in deinen eigenen Worten wiedergibst. Der Vorteil daran: häufiger kann man indirekte Zitate einfacher und schöner in den Text miteinbauen und das Ergebnis ist fließender als ein integriertes direktes Zitat.
- Daher steht das indirekte Zitat auch nicht in Anführungszeichen, dennoch muss das Anfang und Ende des Zitats als solches erkennbar gemacht werden – auch die Fußnote und die Angabe im Literaturverzeichnis dürfen nicht fehlen.
- Der Grundgedanke des Autors darf nicht abgeändert werden, sondern muss auch nach der Umformulierung in eigenen Worten immer noch dem Ausgangsgedanken folgen.
- Beim indirekten Zitieren ist es wichtig, einen schönen Übergang ins Zitat zu finden. Dazu eignen sich beispielsweise „Laut Autor XY,…“ oder „Autor XY ist der Ansicht,…“. Der Hinweis „Vgl.“ im Literaturverzeichnis sollte nicht fehlen. Dieser Hinweis entfällt allerdings, wenn der Autor namentlich im Text genannt wurde. Dennoch darf die Angabe zur Literatur sowie Seitenzahl und Veröffentlichungsjahr nicht fehlen.
Sekundärzitat und Verweis
- Wenn ihr aus der Sekundärliteratur zitiert, verwendet ihr ein sogenanntes „Sekundärzitat“ und müsst auch auf die Primärliteratur verweisen. Daher ist es wichtig, beides richtig in eure Quellenangabe mit einzuarbeiten. Dies sollte so aussehen: Original (1956), S.312, zitiert nach Mustermann (2014), S.178. Für einen richtigen Verweis ist also die Verwendung des „zitiert nach“ unheimlich wichtig!
- Bei Verweisen könnt ihr auf eine weitere Arbeit/Methode oder Ähnliches hinweisen, die für euren Leser nützlich sein könnten, auf die ihr aber nicht weitereingehen könnt oder wollt. Hierzu kann beispielsweise „siehe“ oder „siehe auch“ verwendet werden.
Tipps und Tricks beim Verwenden von Zitaten
Mithilfe dieser Regeln sollte nun das richtige Zitieren kein Problem mehr sein. Dennoch gibt es noch weitere Tipps und Tricks, die bei Zitaten zu beachten sind. Daher hier noch einige Tipps, die ihr beachten solltet:
Sparsam verwenden
Zitate sollen eine Bereicherung deiner Argumentation darstellen und sich nicht an Argumentationen anderer bedienen. Sieh es als „nette Erweiterung“ deiner Argumente. Daher solltest du Zitate eher sparsam verwenden und nur dann nutzen, wenn du denkst, dass es sinnvoll ist und der Autor es auf den Punkt gebracht hat.
Flüssige Schreibweise
Auch bei Verwendung von Zitaten solltet ihr darauf achten, sie möglichst flüssig in den Satzbau miteinzubinden. Da Zitate als Bereicherung für deinen Text dienen, sollten sie sich auch schön lesen und keinen abgehakten Teil darstellen, der lieblos ohne Hintergedanken eingebaut wurde.
Keine Aneinanderreihung
Dein Text ist eine Ausarbeitung, in der du dein angeeignetes Wissen präsentierst. Zitate sind aber immer noch das Gedankengut anderer. Daher solltest du das sture Aneinanderreihen von Zitaten vermeiden, denn dies gilt als Hinweis darauf, dass du das Thema nicht genug verstanden hast um es in deinen eigenen Worten wiederzugeben. Wenn du Zitate verwendest, solltest du zudem darauf achten nicht nur direkte oder nur indirekte Zitate zu verwenden, sondern eine gute Mischung zu integrieren.
Mit Einhaltung dieser Regeln und Beachtung der Tipps ist es dir möglich richtiges Zitieren in deiner wissenschaftlichen Arbeit anzuwenden. Wenn du dir von Anfang an Zeit dazu nimmst, kannst du dir viel Leid und Ärger sparen. Dazu benötigt man aber auch das richtige Zeitmanagement für die Bachelorarbeit! Viel Erfolg beim Schreiben und Zitieren.